9. Sinfoniekonzert

Sergej Prokofjew

Sinfonia concertante für Violoncello und Orchester op.125

 

 Áram Khatchaturian

Spartacus. Suite aus dem Ballett
(arr. Dmitri Jurowski)

Dirigat: Dmitri Jurowski
Cello: Christian Poltéra

Die Sinfonia concertante für Violoncello und Orchester von Sergej Prokofjew zählt zu den beliebtesten Cello-­Kompo­sitionen des 20. Jahrhunderts. Es ist das wohl gedankenvollste, farbenreichste und energiegeladenste Orchesterkon­zert mit Solocello. Das mehrfach umge­arbeitete, im Dezember 1952 schließlich uraufgeführte Werk verlangt ein Höchst­ maß an technischer Brillanz und breit gefächertem Ausdrucksvermögen – gemäß den phänomenalen Fähigkeiten seines Uraufführungsinterpreten Mstislaw Rostropowitsch. Dieser hatte entscheidende Ideen zur Revision des sinfonischen Konzerts beigesteuert und da ihm kein Springbogen zu rasch, kein Register zu entlegen, kein melo­disches Gewebe zu fadenreich erschien, entstand ein in spieltechnischer Hin­sicht irrwitziges Werk, ein „Monster, mit dem der Solist ringen muss“

(M. Rostropowitsch). Um sich dabei nicht die Finger zu verknoten, bedarf es eines versierten Solisten wie Christian Poltéra, der mit seinem weltberühmten Stradivari­-Cello „Mara“ nach Mainz zurückkehren wird .

Nach der Pause erklingt Spartacus, ein eigentlich abendfüllendes Ballett des sowjetisch-­armenischen Komponisten Aram Khatchaturian. Dmitri Jurowski, der Dirigent des 9. Sinfoniekonzerts, hat aus der umfangreichen Ballettmu­sik eine Suite arrangiert.

Das Werk ist eine monumentale Erzählung über den antiken Sklavenaufstand, die sich an das Leben des thrakischen Gladiatoren Spartakus anlehnt. Dessen Aufstand wurde 71 v. Chr. niedergeschlagen und er wurde zusammen mit ca. 6000 wei­teren aufständischen Sklaven gekreu­zigt. Verwoben mit den politischen Er­eignissen wird die Liebesgeschichte zwischen Spartakus und seiner Ehefrau Phrygia. Als weitere historische Person erscheint als Spartakus’ Gegenpart der römische Feldherr Crassus mit sei­ner Geliebten Aegina. Khatchaturians Musik ist stark von der Tradition seiner kaukasischen Heimat geprägt, in Spartacus finden sich einige armenisch gefärbte Melodien und Intonationen.

Zu einem internationalen Hit wurde das Adagio aus dem 3. Akt durch die Ver­wendung als Titelmelodie der BBC­ Serie The Onedin Line. Schostakowitsch äußerte sich einst zu Khatchaturians Komposition: „Das Wertvollste in die­sem Ballett ist die gewaltige Ausdrucks­ stärke der Musik, ihre Überzeugungs­ kraft und Bewegtheit.“