7. Sinfoniekonzert

Anna Clyne

<<rewind<< für Orchester

 

Benjamin Britten

Sinfonie für Cello und Orchester op. 68

 

Edward Elgar

Sinfonie Nr. 1 As-Dur op. 55

Dirigent • Hermann Bäumer
Violoncello • Alban Gerhardt

Great Britain lässt bitten: Für das 7. Sinfoniekonzert hat GMD Hermann Bäumer ausschließlich Werke britischer Komponist:innen zusammengestellt.

In den Werken von Anna Clyne (1980) entsteht durch eine enorme Palette an Farben und Spezialeffekten stets ein Klangerlebnis von beeindruckender Originalität. Gleichzeitig hat ihre Musik eine beruhigende Vertrautheit, da sie sich von historischen Stilen inspirieren lässt, die sie in eine neue musikalische Sprache verwandelt. Clynes Hintergrund in der elektroakustischen Musik und ihre Faszination für andere kreative Spielarten wie Poesie, bildende Künste und Videokunst verbinden sich zu einer aufregenden Textur. Geschwindigkeit als elementare Kraft ist das Thema der 2005 entstandenen Komposition <<rewind<< (deutsch: zurückspulen). Der etwa siebenminütige wilde musikalische Ritt wurde durch das Bild eines analogen Videobandes, das schnell rückwärts läuft, inspiriert – mit störenden Stellen, an denen es überspringt, einfriert oder sich verzieht.

Benjamin Britten schrieb seine komplexe viersätzige Sinfonie für Cello und Orchester op. 68 im Jahr 1963 auf Wunsch seines Freundes Mstislav Rostropowitsch. Die Komposition ist nicht im klassischen Sinne ein Cellokonzert, in dem sich der Solist besonders virtuos in den Vordergrund spielen kann, vielmehr sind Cello und Orchester auf sinfonischer Ebene verzahnt, was ein besonders waches Kommunizieren aller Beteiligten erfordert. Prädestiniert für diese Aufgabe und Idealbesetzung für den Solopart ist der Cellist Alban Gerhardt, der für seine Gesamteinspielung der Werke für Violoncello von Benjamin Britten zu dessen 100. Geburtstag große Aufmerksamkeit erhielt. Die Sinfonie ist eine Reise vom Dunkel ins Licht: Nach drei Sätzen voll düsterer Klangfarben setzt Britten ans Ende das Prinzip Hoffnung.

Edward Elgar war einer der letzten Komponisten der Romantik, mit seiner berauschend-beeindruckenden Sinfonie Nr. 1 in As-Dur op. 55 stieg er zum Nationalhelden Englands auf. Berühmt für die Kühnheit seiner musikalischen Kreationen, komponierte er Werke, die sich durch auffällige Farben, ein einzigartiges Gefühl für Struktur und eine oft dramatische Jagd durch entlegene Harmonien auszeichnen. Das fasziniert auch da noch, wo Elgar ausdrücklich nur das letzte Pult einer Streichergruppe verlangt. Bei der Uraufführung seiner 1. Sinfonie im Jahr 1908 war das Publikum bereits nach dem ersten Satz so überwältigt und applaudierte derart, dass das Konzert unterbrochen werden musste und Elgar auf die Bühne gerufen wurde.