2. Sinfoniekonzert Werke von Lili Boulanger, Édouard Lalo und Guillaume Connesson

Lili Boulanger
D’un matin de printemps
(Von einem Frühlingsmorgen)

 

Édouard Lalo
Symphonie espagnole für Violine und Orchester d-Moll op. 21

 

Guillaume Connesson
Trilogie symphonique

Flammenschrift
E chiaro nella valle il fiume appare
Maslenitsa

Violine: Mihail Katev
Dirigent: Gábor Káli

Eine wichtige Stimme der Musikgeschichte des Fin de Siècle war die französische Komponistin Lili Boulanger, die 1913 als erste Frau überhaupt den begehrten Kompositionspreis „Grand Prix de Rome“ gewann – damals eine wirkliche Sensation. Vor ihr hatten u a Berlioz, Bizet und Debussy diesen Wettbewerb gewonnen.

Boulangers fast wie pastellfarben schimmernde Musik bringt die Magie der Belle Époque auf den Punkt und klingt bis heute modern. Das kurze, nuancierte Werk D’un matin de printemps (Von einem Frühlingsmorgen) ist farbenfroh und energiegeladen, als würde die Morgendämmerung anbrechen und neuen Schwung bringen. Mit fortschrittlicher moderner Harmonik und üppiger Orchestrierung geht es in der spätromantischen Intensität der Naturschilderung über den zeitgenössischen Impressionismus hinaus.

Édouard Lalo konnte zu Lebzeiten nur einen einzigen großen Erfolg verbuchen: seine Symphonie espagnole für Violine und Orchester – ein fesselndes Meisterwerk, das das Publikum rhythmisch pointiert und äußerst dramatisch auf eine bezaubernde Reise voll Folklore und spanischem Flair entführt. Die Uraufführung der Symphonie espagnole 1875 wurde vom Pariser Publikum gefeiert. Eigentlich vielmehr Sinfonie als Solokonzert gehört diese Komposition zum festen Repertoire aller virtuosen Geiger*innen, selbstredend auch von Mihail Katev, dem Konzertmeister des Philharmonischen Staatsorchesters Mainz.

Der Gastdirigent Gábor Káli komplettiert das französische Programm mit einer sinfonischen Trilogie von Guillaume Connesson, einem der weltweit meistgespielten französischen Komponisten der Gegenwart. Er schrieb diese drei Orchesterstücke jeweils als eine Hommage an ein Land und eine Kultur, die ihm besonders am Herzen liegen: Auf das von Dramatik und Freude erfüllte Deutschland in dem Werk Flammenschrift folgt das italienische Licht in E chiaro nella valle il fiume appare, bevor das farbenfrohe und festliche Russland in Maslenitsa erklingt.